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Europa wacht auf

Noch vor kurzem haben sich ungezählte politische „Beobachter“ mit ihren Abgesängen auf Europa geradezu überschlagen. Geert Wilders in den Niederlanden, Marine Le Pen in Frankreich, die Ungarn mit Victor Orban und die Polen mit ihrer rechtsstehenden PIS-Partei, ja auch scheinbar machtvolle Bewegungen in Italien und selbst in Deutschland mit der AfD schienen im Verbund mit Trump und dem Brexit die sicheren Beweise dafür zu liefern, dass Europa „am Ende“ ist. Nun haben die Staatschefs das 60-jährige Jubiläum der Unterzeichnung der Römischen Verträge zwar „unter Schmerzen“, aber doch gefeiert. Am 25. März 1957 haben die Vertreter von sechs Staaten auf dem Kapitolshügel in Rom die Verträge zur Gründung der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft, EWG, unterzeichnet. Das Ziel war klar, es war im Namen – Wirtschaftsgemeinschaft! – verankert. Heute scheint ein gemeinsames großes Ziel zu fehlen. Die Mitgliedsstaaten verkeilen sich im Streit um Sparkurs, Wirtschaftsreformen, Rechtsstaatlichk

Haben wir in Deutschland wirklich „eine skandalöse Zunahme der Armut“?

Der aktuelle Armutsbericht des Paritätischen Wohlfahrtsverbands, den dieser am 2. März der Öffentlichkeit präsentierte, stellte „einen Höchststand der Armut in Deutschland von 15,7 Prozent“ fest und erklärte somit mehr als 13 Millionen Menschen in unserem Land als „arm“. Das sind so viele wie Bayern Einwohner hat. Und der Verband setzt noch eins oben drauf: So viele Arme wie jetzt habe es in Deutschland noch nie gegeben! Der Verband berief sich dabei auf Zahlen des statistischen Bundesamtes. Die Behörde selbst nennt die Menschen aber nicht „arm“, sondern „armutsgefährdet“ und spricht von „Armutsrisiko“. Ein feiner, aber wichtiger Unterschied! Daniel Eckert kommentierte in der WELT vom 3. März: „Vorsicht. Der Armutsbegriff des Reports ist ein schillernder. Gemessen wird nicht blanke Not, nicht Entbehrung und nicht einmal nachweisliches gesellschaftliches „Abgehängtsein“, sondern der Abstand von einem rechnerischen Medianeinkommen: Mit 60 Prozent des mittleren Haushaltseinkommen