Für die Bildung sparen!

Unbestritten sind gut ausgebildete Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter das höchste und wertvollste Gut für unsere weltweit erfolgreich tätigen Unternehmen; so eines der Ergebnisse der beiden ersten deutschen Weltmarktführer-Kongresse. Und was tun wir dafür? Nach Meinung nahezu aller Experten zu wenig.

Diese Klage richtet sich nicht alleine gegen die Schulen, die zu wenig für eine solide Grundausbildung sorgten, sondern setzt früher an: Im Mittelpunkt steht zunehmend die zu geringe Vorsorge im Elternhaus. Und dies völlig losgelöst vom sozialen Status. Es geht dabei nicht in erster Linie um zu wenig Anleitung zum Lesen und um nachlässige Kontrolle der Hausaufgaben, sondern ganz praktisch um unzureichende materielle Vorsorge, die aber nun mal notwendig ist, um für eine Ausbildung zum Meister oder für eine Hochschulausbildung ausreichend finanziell gerüstet zu sein.

Natürlich gibt es heute schon Großeltern und auch Patentanten und Patenonkel, die für ihre jeweiligen Enkel- bzw. Patenkinder unterschiedliche Formen des „Bildungssparens“ nutzen, damit diesen ab 18 Jahren ein paar tausend Euro zur Verfügung stehen. Was oft für „die Ausbildung“ gedacht war, fließt noch häufiger jedoch in den Führerschein; auch eine Art „Ausbildung“; immerhin benötigt man dazu ja eine Fahr“schule“.
Wichtiger und wertvoller aber ist echtes „Bildungssparen“, das analog zum bewährten und aktuell sehr nachgefragten Bausparen angelegt werden sollte: Eltern, Großeltern Paten, aber auch „Kinder“ selber schließen „Bildungssparverträge“ ab, in die sie einzahlen, Prämien erhalten und bei Auszahlung über eine Summe verfügen, die sie dazu in die Lage versetzt, Meisterschule oder Studium weitgehend losgelöst vom „Nebenher-Jobben“ bezahlen zu können.

Die Vorteile liegen auf der Hand: Die für qualifizierte Ausbildungsgänge immer höheren finanziellen Lasten werden frühzeitig und dadurch weit weniger für die „zahlenden Eltern“ belastend angespart, eine Prämie plus evtl. noch ein staatlich gewährter „Bildungssparen-Zuschuss“ ergeben am Ende einen Betrag, der vielerlei Möglichkeiten für auch teure Ausbildungsgänge eröffnet.

Qualifizierte und teure Ausbildung scheitert nicht mehr am evtl. zu geringen Einkommen der Eltern, sondern bietet durch „Bildungssparen“ große vom jeweiligen sozialen Status unabhängige Wahlfreiheiten.

Und noch ein paar Vorteile mehr: Das „Bildungssparen“ muss natürlich allen offenstehen und für alle Bildungsgänge bereitstehen, womit auch endlich wieder ein großer Schritt in Richtung „Gleichwertigkeit von akademischer und beruflicher Bildung“ geschafft wäre. Und der Staat baut sein bürokratisch aufwendiges Bafög-Modell um in ein viel weniger bürokratisches Modell des „Bildungssparens“, von dem alle profitieren können.

Somit eröffnet das „Bildungssparen“ mehr Chancengerechtigkeit für alle, erleichtert „Bildung“ auch auf hohem und höchsten Niveau, verhindert „soziale Sonderung“, ist weniger bürokratisch und schafft nicht zuletzt auch noch neue Arbeitsplätze: bei den Bausparkassen, für die es ein leichtes wäre, „schon morgen das Bildungssparen für alle“ einzuführen.

© Dr. Walter Döring

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