Wir haben allen Grund zu Optimismus!

Gleich zwei Studien – eine vom Deutschen Industrie- und Handelskammertag und eine vom Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung in Nürnberg – sowie das Buch von Bert Rürup und Dirk Heilmann mit dem Mut machenden Titel: „Fette Jahre. Warum Deutschland eine glänzende Zukunft hat“ – geben Anlass zu jeder Menge Optimismus: Der Mittelstand hat mit 200 000 neuen Arbeitsplätzen einen wahren Stellenboom zu verzeichnen, und die gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen weltweit werden Deutschland noch viele Jahre Jobs sichern, die Arbeitslosenzahlen somit niedrig und den Wohlstand hoch halten.

Der DIHK befragte 20 000 Unternehmen mit weniger als 500 Beschäftigten und erfuhr dabei, dass die Stimmung in den kleinen und mittleren Unternehmen „so gut ist wie seit der Wiedervereinigung vor 20 Jahren nicht mehr“. Vor allem die stärkere Binnenwirtschaft beflügelt die Firmen, die in diesem Jahr kräftig beim Personal zulegen wollen. DIHK-Präsident Heinrich Driftmann sagte der „Welt“: „Wir rechnen in diesem Jahr mit 200 000 neuen Arbeitsplätzen im Mittelstand“. Die Einschätzung der eigenen wirtschaftlichen Lage erreichte bei der zum Jahreswechsel durchgeführten Umfrage einen neuen Rekord: In der Befragung gaben 45% der Unternehmen an, dass ihre Lage gut sei.

Besonders gut geht es den Konsumbranchen. Sie profitieren am meisten von der sehr erfreulichen Entwicklung am Arbeitsmarkt: Die Arbeitslosigkeit sinkt kontinuierlich, die Arbeitsplätze sind sicherer als noch vor einem Jahr, und die Löhne steigen. Diese drei wichtigen Faktoren sorgen dafür, dass die Verbraucher „sich wieder was gönnen“ und deutlich mehr Geld ausgeben. Hotels, Restaurants und die Hersteller von Konsumgütern berichten von besseren Geschäften.

Und hinzu kommt ein weiterer ganz wesentlicher Faktor, der Grund zu Optimismus gibt: Die Geschäftserwartungen bleiben hoch: 22% der Mittelständler rechnen in den kommenden Monaten mit besseren Geschäften, und gut zwei Drittel gehen davon aus, dass ihr gute Lage stabil bleiben wird. Auch das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung in Nürnberg geht davon aus, dass der Job-Boom in diesem Jahr anhalten wird. Die Arbeitsmarktforscher haben ihre Prognosen nach oben korrigiert: Die Zahl der Arbeitslosen werde zurückgehen, und die Zahl der Beschäftigten im Jahresschnitt um mehr als 500 000 steigen.

Zu diesen optimistischen Erwartungen passt das Buch von Rürup/Heilmann. Die beiden Autoren belegen, dass eine ganze Reihe von bevölkerungsreichen Ländern ihre Wirtschaft industrialisieren und modernisieren wollen: Der Aufbruch in Brasilien, Indien, China und Indonesien ist wie gemacht für unsere Industrie. Alle diese Länder – und man müsste die Türkei noch dazu zählen – benötigen für ihren Fortschritt, den Aufbau der Industrie und der Verkehrswege, der Energie- und Stromversorgung das, was Deutschlands Industrie besser herstellt als der Rest der Welt. In keinem Land der Welt wird ein so hoher Anteil von technologisch anspruchsvollen und wissensbasierten Produkten hergestellt wie bei uns. Bert Rürup: „Um unsere 1 400 Weltmarktführer, die zum großen Teil Mittelständler sind, beneidet uns die ganze Welt“.

Der Chefredakteur der WirtschaftsWoche, Roland Tichy, fasste all diese guten Nachrichten in einem einzigen Satz zusammen: „Noch nie in der Geschichte dieses Landes ist es so vielen Menschen so gut gegangen“.

Es ist also kein Zweckoptimismus, sondern belegte und bewiesene Realität, die uns für die nächsten Jahre nicht nur hoffen lässt, sondern handfesten Grund zum Optimismus liefert. Und das Gute dabei: Alle haben daran ihren Anteil: Arbeitgeber wie Arbeitnehmer, Politik wie Gewerkschaften – und diese herausragende Gemeinschaftsleistung ist vielleicht sogar der schönste Grund für unseren berechtigten Optimismus!


© Dr. Walter Döring

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