Trotz allem: Der Menschheit ging es noch nie so gut!

Trump, Brexit, Putin, Erdogan, Nordkorea, China, Handelskriege, Überschwemmungen, Syrien, Iran, Irak, regionale kriegerische Auseinandersetzungen, Terroranschläge, Flüchtlingskrise, Bandkatastrophe in Australien, Fridays for Future, AfD, Proteste in Hongkong, Streiks, sinkendes Vertrauen in die GroKo – sie alle beherrschten die Schlagzeilen im vergangenen Jahr 2019 und sorgten für Sorgen, Ängste und Kassandrarufe bis hin zu Weltuntergangsszenarien.
Aber daneben gibt es erfreulicherweise richtig gute Nachrichten, die wissenschaftlich belegt zeigen, dass es der Menschheit noch nie so gut ging wie heute. Schade, dass die guten Nachrichten von UNICEF, Medizinern, Friedensforschern und auch die des Umweltbundesamtes weit weniger im Mittelpunkt der Medienberichterstattung stehen und entsprechend weniger wahrgenommen werden als die schlechten.

Silke Mülherr dazu in der WELT am Sonntag vom 15. Dezember 2019: „Folgt man den Nachrichten, verüben immer mehr Islamisten Terroranschläge, sterben Kinder in Konflikten oder kommen Menschen in Wirbelstürmen um. Alles wird immer schlimmer; davon ist eine Mehrheit überzeugt. Allein: Die Fakten stützen diesen Eindruck nicht. Uns ging es auf lange Sicht betrachtet noch nie so gut wie heute. „In den vergangenen 100 Jahren haben sich die globalen Lebensbedingungen dramatisch verbessert, große Teile der Weltbevölkerung sind freier, gebildeter und gesünder als je zuvor“, sagt Max Roser, Wirtschaftshistoriker an der Universität Oxford“.

Ziehen wir z. B. mal einen Bericht des Kinderhilfswerks Unicef als Beweis heran, nach dem die Entwicklung der Kindersterblichkeit in den letzten 30 Jahren eine besonders erfreuliche Erfolgsgeschichte ist: Noch 1989 sind 95 von 1 000 Neugeborenen während ihren ersten fünf Lebensjahren verstorben, 2018 waren es nur noch 39; der niedrigste Stand aller Zeiten.
Auch bei dem höchst aktuellen Thema Luftverschmutzung gibt es positive Nachrichten: Einer Mitteilung des Umweltbundesamtes zufolge war die Luft in Deutschland noch nie so sauber wie heute. Die Feinstaubbelastung ist seit 2000 deutlich zurückgegangen. Damit hier kein Missverständnis aufkommt: Es bleibt trotzdem noch viel zu tun, aber offensichtlich sind wir auf einem guten Weg.

Stichwort „Artenschutz“: Ende der Achtzigerjahre war die Robbenpopulation in der Ostsee stark geschrumpft, es lebten gerade noch 3 000 bis 4 000 Tiere. Inzwischen hat sich der Bestand kräftig erholt. Fritz Haberkuss: „Mehr als 30 000 Tiere gibt es wieder. Die Geschichte der Kegelrobben ist eine Erfolgsstory des europäischen Artenschutzes“. Zum selben Thema der Meeresbiologe Henning von Nordheim: „Wenn ein großes Raubtier wie die Kegelrobbe sich wieder gut in einem Ökosystem vermehren kann, dann ist das ein Indikator dafür, dass sich dort die Umweltsituation verbessert hat“.
Stichwort „grün“. Rainer Haubrich: „Die NASA fand mit ihren Satelliten heraus, dass die Oberfläche der Welt heute grüner ist als vor 20 Jahren, der Zuwachs insgesamt entspricht etwa der Fläche der Amazonaswälder, woran die Aufforstungsprogramme“ – man höre und staune! – „in China und Indien einen großen Anteil hatten“

Nächstes positives Beispiel: Die Alphabetisierungsrate nimmt zu. OECD und UNESCO berichten, dass 1950 erst ca. 60 Prozent der Weltbevölkerung lesen und schreiben konnten, 2016 waren es fast 90 Prozent.

Und auch die Zahl der Demokratien hat sich „nach oben“ entwickelt: 1950, so OUR WORLD DATA, standen 130 Autokratien gerade einmal 25 Demokratien gegenüber. 2001 lagen beide Staatsformen gleichauf, 2018 lebten die Bürgerinnen und Bürger in einer Mehrheit der Staaten in Freiheit und mit geschützten Rechten: 99:80 lagen die Demokratien vorn!

Nicht zuletzt beim Kampf gegen Armut, Krankheit und Hunger melden die Weltbank und die Welternährungsorganisation nach einer umfassenden Darstellung der WELT am SONNTAG ganz entscheidende Fortschritte: 1990 hatten 1,26 Milliarden Menschen keinen Zugang zu sauberem Wasser, 2015 hatte sich diese Zahl nahezu halbiert: „Dass immer mehr Menschen Zugang zu Wasser aus einer geschützten Quelle haben, gilt als einer der größten Erfolge im Kampf gegen Armut und Krankheit“.

Auch wenn weltweit die Zahl unterernährter Menschen weltweit gesunken ist, so bleibt es noch immer eine große Aufgabe von uns allen, eine Welt ohne Hunger zu schaffen – ein Ziel, das sich die Weltgemeinschaft gesetzt, aber noch immer nicht erreicht hat.

Blicken wir auf Deutschland, dann wird hier zwar fast schon traditionell viel genörgelt und gemeckert, aber insgesamt sind die Deutschen in den letzten zehn Jahren „immer glücklicher“ geworden; einer der Gründe: 90 Prozent der deutschen machen sich keine Sorgen um ihren Arbeitsplatz. Dazu das Handelsblatt am 3. Januar 2020: „Der Job-Boom geht weiter“. Gut so!

Walter Döring

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