STANDORT "PROVINZ" - BESSER ALS SEIN RUF


Ja, stimmt ja wirklich: Der Breitbandausbau lässt auf sich warten, ganz zu schweigen von 5G, der nächste Flugplatz ist nicht "gleich um die Ecke", der ICE-Halt ist mehrfach versprochen, der ICE rauscht aber immer noch außerhalb jeder Sichtweite vorbei, und die jungen gut ausgebildeten die Zukunft der Unternehmen sichernden Fachkräfte geben sich in Berlin, München, Hamburg und vielleicht auch in Stuttgart die Klinke in die Hand, aber in die "Provinz" verirren sie sich eher nicht; dies auch deshalb, weil sie diese schlicht und einfach gar nicht kennen.


Allenfalls haben sie mal kurz was von Regionen außerhalb der Metropolen gehört, ihre Vorurteile der "Provinz" gegenüber aber ebenso unbeirrt wie unwidersprochen von ihren Freundinnen und Freunden sowie von Headhuntern bereitwillig pflegen lassen - und dann die falsche Entscheidung getroffen.

Dabei müsste man sich nur mal kurz informieren:

Wo haben die mit Abstand besten und meisten deutschen Top-Mittelständler ihren Sitz?

Wo ist die Umwelt weitestgehend intakt, wo die Luft noch am ehesten gesund, wo sind die Erholungsmöglichkeiten vielfältig und nahe, wo sind die Mieten zumeist noch erschwinglich, wo befinden sich die Arbeitsplätze mit der höchsten direkten persönlichen Wertschätzung durch den Chef, die Chefin im Gegensatz zu den anonymen "Großläden", wo etc., etc.?

Genau! Sie ahnen es: In der "Provinz"!  

Und tatsächlich: Die meisten deutschen Weltmarktführer haben ihren Sitz, die "Großen" sprechen von "Headquarters", in der sogenannten Provinz: 70 Prozent! Ebenfalls 70 Prozent dieser Top-Unternehmen sind Familien- bzw. Eigentümerunternehmen.

Da muss also was dran sein an der Provinz: Hier sitzen die Tüftler, die, die ihre Arbeit, ihre Innovationen, kurz: ihre gesamte unternehmerische Geschäftstätigkeit nicht nach Quartalszahlen, sondern nach Nachhaltigkeit ausrichten, danach, dass auch die ihnen nachfolgende Generation "am Ort, im Flecken", das Unternehmen weiterführt, Aus- und Arbeitsplätze anbietet und damit Lebens- und Arbeits-Perspektiven der vor Ort Lebenden garantiert. 

Fangen wir mal ganz vorne, bei den Kleinsten an: In der Provinz wissen die Kinder noch, dass die Milch nicht von Tetrapack, sondern von der Kuh kommt, von der sie wissen, das die nicht lila ist. Und ihre Kita-Plätze sind deutlich günstiger als in der Großstadt, wo in nicht wenigen Fällen das volle zweite Familieneinkommen für deren Gebühren "draufgeht". Die "provinziellen" Sportvereine bieten ein breites Spektrum an Angeboten; vielleicht mit Ausnahme von Unterwasserrugby, Headi, eine Art "Kopfballtennis", oder Eskimotieren, eine spezielle Kanusportart.

Nach der Schule kommen die Fachhochschulen ins Spiel, die längst Hervorragendes leisten und jährlich jede Menge qualifizierter Berufseinsteiger "ausspucken".

© Dr. Walter Döring

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