2019 kann – wird! - gut werden; es liegt an uns.

Das vergangene Jahr 2018 war ziemlich, nein: sogar sehr gut für uns hier in Deutschland; so gut, dass einige in- und auch ausländische Korrespondenten angesichts der Vorgänge in unseren Nachbarländern – Frankreich, Italien, Großbritannien! - und vor allem auch darüber hinaus – weite Teile Afrikas, Indonesien, Mexiko - von unserem Land von einer „Insel der Glückseligen“ sprachen und schrieben. Hier die niedrigsten Arbeitslosenzahlen seit mehr als drei Jahrzehnten, so viele sozialversicherungspflichtig Beschäftigte wie noch nie in unserer bundesrepublikanischen Geschichte, und damit auch insgesamt ein respektabler Wohlstand für (fast) alle.

Trotzdem neigen wir Umfragen zum Jahreswechsel zufolge mehrheitlich zu Unzufriedenheit und teilweise auch zu Zukunftsangst, weil sich (zu) viele von uns von (Diesel-) Fahrverboten, anhaltender Zuwanderung, Altersarmut, Klimawandel, Handelskriegen, äußerer Bedrohung, Digitalisierung, von der „neuen sozialen Frage“ Wohnungsnot, von Arbeits- und Wohlstandsverlust sowie von einem Auseinanderdriften der Gesellschaft bedroht fühlen.

Nicht jede Sorge ist übertrieben, nicht jede scheint unberechtigt. Aber so klar und eindeutig wie sie „auf der Hand liegen“, so klar es liegt doch auch zu einem guten Teil an uns, wie wir 2019 angehen und was wir daraus machen. Hier nur mal ein paar Vorschläge, deren Realisierung zu einem guten Jahr 2019 führen könnten:


  1. Stärken wir Europa, konkret die Europäische Union, indem wir die Europa-Wahlen im Mai dieses Jahres als das nehmen, was sie sind: Mindestens so wichtig wie die Bundestagswahlen, für unser aller Zukunft sogar noch relevanter. Also wählen gehen und die proeuropäischen Parteien und Fraktionen stärken! Unsere Zukunft heißt und ist Europa. Spätestens seit Trump muss allen klar sein, sowohl hinsichtlich eines freien Handels als auch hinsichtlich des Schutzes unserer Grenzen sowie der hoffentlich nie notwendig werdenden Abwehr äußerer Gefahren, ist Europa mehr denn je zuvor auf sich selbst gestellt. Angela Merkel hatte recht mit ihrer Aussage 2017, als sie feststellte: „Die Zeiten, zu denen wir uns voll und ganz auf andere verlassen konnten, sind vorbei!“ Folglich braucht es ein klares Bekenntnis zu diesem, zu unserem Europa, damit Handel, Sicherheit und Freiheit auch 2019 gewahrt bleiben; zum Vorteil nicht zuletzt von uns Deutschen.
  2. Die Ministerpräsidenten/innen der Länder müssen dafür sorgen, dass möglichst schnell in 2019 die vom Bund nicht nur in Aussicht, sondern schon bereit gestellten fünf Milliarden Euro für die „Digitalisierung“ der Schulen abfließen können. Nichts ist wichtiger, als die Schülerinnen und Schüler auf die gestiegenen „digitalen Herausforderungen“ so früh wie möglich vorzubereiten; der Abstand zu anderen Ländern ist jetzt schon riesig; die Zeit eilt. Dies sollte man tun, anderes lassen: Die andauernden Katastrophenmeldungen dazu, dass entweder „totale Verblödung oder völlige Unterjochung“ drohen (so Thomas Tuma), und wie viele Millionen Arbeitsplätze durch die Digitalisierung verloren gehen sollen, taugen weniger zur Motivation, sich der Notwendigkeit des lebenslangen Lernens zu stellen, als vielmehr der (hoffentlich) ungewollten Resignation und teilweise sogar schon Selbstaufgabe angesichts der kaum bewältigbar erscheinenden Herausforderungen durch die Digitalisierung. Mut statt Angst machen!, muss die Devise lauten. Klar wird es zu gravierenden Veränderungen kommen. Aber weder die Industrialisierung noch die Computerisierung haben Heerscharen von Arbeitslosen geschaffen; wie wir heute wissen: im Gegenteil. Deshalb: Es wird zwar zu disruptiven Arbeitsplatzverlusten kommen, aber es werden auch neue Arbeitsplätze in großer Zahl entstehen; auch solche, von denen wir heute noch gar nichts wissen. Seien wir offen für Neues, dann werden wir auch diese Herausforderung meistern!
  3. Der drohenden weiteren Spaltung der Gesellschaft entgegenwirken. Nicht mit dem ebenso reichlich weltfremden wie realitätsfernen Vorschlag, alle sollten jetzt an die Börse und Aktien kaufen. Verehrter Herr Merz, das wird nicht jeder können. Was aber ohne „große Verrenkungen“ machbar wäre, das wäre das Modell des „Volks von Eigentümern“ zu schaffen, das Ludwig Erhard vor Jahrzehnten als Zielvorgabe ausgab: Macht Mitarbeiter/innen zu Mitinhaber/innen, beteiligt sie am Erfolg des Unternehmens; sie werden es Euch mit noch mehr Einsatz und Firmentreue lohnen, die dringend benötigten Fachkräfte ans „eigene“ Unternehmen binden.
  4. Um die drohende Klimakatastrophe, die weltweit nur noch Donald Trump leugnet, abzuwenden, kann jeder einen Beitrag leisten. Wie, das zeigt z. B. ausgerechnet die einstige Kohlestadt Bottrop, die, wie die ZEIT am 27. Dezember 2018 berichtete, ihren CO2-Ausstoß bis 2020 halbieren wird: Im Jahr 2010 hat sich die Stadt dazu verpflichtet, innerhalb von zehn Jahren den Ausstoß von CO2 um 50 Prozent zu drücken. Dietmar H. Lamparter: „Würde das Modell aus dem Ruhrpott deutschlandweit exerziert, hätte man kein Problem mit dem Erreichen der Klimaziele“. Und: Jeder kann sich an der „Allianz für Entwicklung und Klima“ des Ministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit beteiligen. www.bmz.de/klimaallianz
  5. Die rasant gestiegenen Mieten und Immobilienpreise sind für viele Menschen in unserem Lande zu einem ernsthaften Problem geworden, das dringend angepackt werden muss. Beispiel: Der aktuelle am 28.12.2018 veröffentlichte Immobilienatlas zeigte für Stuttgart auf: Im Schnitt kostete 2018 eine neue Wohnung 6347 Euro pro Quadratmeter und damit 126 000 Euro mehr als vor drei Jahren. Gleichzeitig war ein Rückgang im Neubau um 57 Prozent in fünf Jahren zu verzeichnen! Es muss mehr, es muss schneller und es muss günstiger gebaut werden können. Baugenehmigungen dauern zu lange, Bauvorschriften verteuern das Bauen und die Wohnungsbauförderung bzw. – wie der Chef der Bausparkasse Schwäbisch Hall, Reinhard Klein, zu Recht sagt: die Sparförderung zur Bildung von Eigenkapital ist zu gering. Alle drei genannten Punkte betreffen „die Politik“; sie sollte sich diese über die Maßnahmen des „Wohnungsgipfels“ vom September 2018 hinaus zu ihren Schwerpunktthemen 2019 machen!
  6. Wer die Zuwanderung nach Europa / Deutschland steuern möchte, muss ein wirkliches Zuwanderungsgesetz auf den Weg bringen, das unseren Unternehmen die Fachkräfteeinwanderung ermöglicht, die diese dringend benötigen. Wer darüber hinaus die Zuwanderung reduzieren möchte, der muss den Menschen in ihren Herkunftsländern Perspektiven eröffnen: In Afrika investieren, den „Marschallplan mit Afrika“ von Bundesminister Gerd Müller und dem Senat der Wirtschaft unterstützen! www.bmz.de/marschallplan
  7. Mehr Beitragszahler ermöglichen mehr – nicht gleich: höhere – Rentenzahlungen. Ohne eine generelle Verpflichtung zu einer für alle, egal ob Selbständige, Politiker etc., verbindlichen Altersvorsorge wird eine gesicherte Altersversorgung und somit die Verhinderung von Altersarmut nicht machbar sein. Das ist keine unzumutbare Forderung, sondern eine nach Solidarität zum Zusammenhalt der Gesellschaft.

Alles keine „utopischen“ Vorschläge bzw. Anregungen, sondern alle machbar, also deshalb nochmals: Es liegt (auch) an uns allen, ob, nein: dass 2019 gut wird! 

© Dr. Walter Döring

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