Und nun zum Glück doch weder Krise noch Rezession!


Die einen – das „Handelsblatt“ – fragten „Krise – welche Krise?“, die anderen – „Die WELT“ – schrieben „Der Rezession entkommen“.

Was lehrt uns das? Zum einen: Selbst sogenannte Experten, Ökonomen und Wirtschaftsforscher sind auch nur Menschen, die irren können, und zum andern – und das ist viel wichtiger: Die Unternehmen lassen sich nicht von negativen Prognosen einschüchtern oder bremsen, sondern „schaffen“ weiter, bis und damit es besser wird.

Also: Weihnachten kann kommen, die meisten Arbeitsplätze bleiben sicher, die Einkommen vergleichsweise hoch, und auch der Blick in das Jahr 2020 erlaubt durchaus vorsichtigen Optimismus. Donata Riedel, Hauptstadtkorrespondentin des „Handelsblatts“: „Deutschlands Wirtschaft wächst wieder. Die positive Überraschung ist erst einmal ein Grund zur Freude“.
Stimmt, es war knapp; richtig: wir sind an dem gefürchteten Szenario der Ökonomen sauber vorbeigeschrammt, der Rezession entwischt. Die deutsche Wirtschaft hat im dritten Quartal „die Kurve gekriegt“, das Bruttoinlandsprodukt ist überraschend um 0,1 Prozent gestiegen. Zugegeben: minimal, aber ein ganz wichtiges Zeichen: Unsere Wirtschaft ist offensichtlich widerstandsfähiger, leistungsbereiter und leistungsfähiger als von vielen – nicht von allen! - erwartet.

Besonders erfreulich dabei ist auch die Tatsache, dass die arg gebeutelte Automobilindustrie wieder recht ordentlich Tritt gefasst hat: VW, zum Beispiel, steigerte seinen Gewinn von Juli bis September im Vergleich zum Vorjahr um geradezu sagenhafte 68 Prozent! Auch andere aus dem DAX legten zu: Siemens um 55 Prozent; auch nicht schlecht! Ähnliches gilt für Fresenius und die Telekom.

Gründe: Der wegen Trump, China und des Brexits schon vorschnell abgeschriebene Export ist wieder auf Expansionskurs „umgestiegen“ und hat im September um - angesichts der pessimistischen Vorhersagen - doch recht stolze 1,5 Prozent zugelegt. Auch im Inland zeigte sich das private Konsumverhalten als robuster Stabilisator der gesamtwirtschaftlichen Lage. Da haben niedrige Zinsen und die hohe Beschäftigung im Land wertvolle Anteile daran gehabt.

Auch wenn man bei den Experten-Vorhersagen – siehe oben! – hinsichtlich ihrer Treffsicherheit vorsichtig bleiben muss, so ist es doch beruhigend, dass die gleichen Pessimisten, die die Rezession „mit ziemlicher Sicherheit“ vorhergesagt haben, nun für das kommende Jahr ein Wachstum von 0,7 Prozent prognostizieren. Anja Ettel: „Sollte es so kommen, wäre das Risiko einer Rezession für längere Zeit abgewendet“. Gut, auch eingeräumt: Diese dann doch positive Prognose hängt auch damit zusammen, dass es im Jahr 2020 wegen weniger Feiertagen an Werktagen eine höhere Zahl an Arbeitstagen und damit eine höhere Produktionsleitung geben wird.

Dennoch und alles zusammengenommen: 2020 wird nicht unbedingt strahlend, nicht viel besser, aber es bleibt ganz gut – und das auf insgesamt hohem Niveau.

Nun wäre es aber völlig falsch, wenn man meinen würde: Alles gut, kein Handlungsbedarf. Doch! Natürlich! Es besteht weiterhin dringender Handlungsbedarf: Ein umfassendes Investitionsprogramm für die gesamte Infrastruktur, in die Bildung, in die Digitalisierung, in die internationale Wettbewerbsfähigkeit muss jetzt endlich angepackt und umgesetzt werden. Nicht wenige namhafte Unternehmer und Unternehmerinnen halten dies für noch wichtiger als Steuersenkungen; auch das sollte einmal berücksichtigt werden.

Und jetzt legte Elon Musk den Deutschen noch ein vorweihnachtliches Geschenk – den vielleicht größten Deal seit der Wende - auf den vorgezogenen Gabentisch mit seiner Ankündigung, in Brandenburg und Berlin ein Modell des  Vorzeige-Elektro-Autos Tesla in einer komplett neuen Gigafabrik zu produzieren, damit tausende von Arbeitsplätzen zu schaffen und vor allem auch ein gar nicht hoch genug einzuschätzendes weltweit beachtetes Zeichen zu setzen mit der überzeugenden Begründung: Die deutsche Ingenieurskunst ist weltweit unübertroffen! Deutschland – von manchen Auguren ja auch schon als lohnender Investitionsstandort abgeschrieben – ist weltweit wieder „im Rennen“. Das hören auch andere – und das ist gut so und macht Hoffnung auf weitere Investitionen, auf weitere neue qualifizierte Arbeitsplätze, auf sichere Einkommen und damit gesundes Wachstum und Wohlstand! Wenn jetzt auch noch der BER endlich in die Gänge kommt, sprich: eröffnet wird, dann ist alles „in Butter“!

Also schauen wir zuversichtlich in die Zukunft; nicht aus Zweckoptimismus, sondern anhand der dargestellten Daten und Fakten, um die wir rund um den Globus beneidet werden!

Dr. Walter Döring

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