Nachhaltigkeit ist mehr als mehr als „nur“ ÖKO!

Es gibt kaum ein Programm von Parteien und Organisationen und kaum eine Rede oder programmatische Publikation, in denen nicht die Rede von der Notwendigkeit der „Nachhaltigkeit“ die Rede ist. Dabei wird „Nachhaltigkeit“ oder „Sustainability“ oft lediglich auf die ökologischen Notwendigkeiten verkürzt, was falsch ist, denn Nachhaltigkeit ist viel mehr: Mit „Nachhaltigkeit“ ist eine gesellschaftliche Entwicklung gemeint, die nachfolgenden Generationen ein intaktes ökologisches, aber eben unbedingt auch ein intaktes ökonomisches und soziales Gemeinwesen hinterlässt.

Martin von Broock vom Wittenberg-Zentrum für Globale Ethik: „Nachhaltigkeit ist ein existenzielles unternehmerisches Gebot: Der langfristige Erfolg hängt von der Fähigkeit ab, Konflikte zwischen ökologischen, ökonomischen und sozialen Zielen vorausschauend zu managen. Entsprechend sind aus einem nachhaltigen Führungsverständnis heraus Gewinne zwar eine wichtige Größe; noch wichtiger ist allerdings ein Erhalt jener Bedingungen, die langfristige Gewinnerzielung überhaupt erst möglich machen. Und dazu zählen neben der Rendite eben auch eine gesunde Belegschaft oder die Verfügbarkeit natürlicher Ressourcen“.
Und diese Einstellung ist längst auch bei Banken angekommen, so z. B. bei der KfW Bankengruppe, der Kreditanstalt für Wiederaufbau, die sich gerne als „grüne Bank“ bezeichnet, Offshore-Windparks und Gebäudesanierungen fördert, aber als am Kapitalmarkt präsentes Haus auch die „UN Principles for Responsible Investments“ unterzeichnet hat. Die dafür zuständige Teamleiterin, Frau Dr. Pape-Hamich, erklärt, was es damit auf sich hat: „Es geht darum, Umwelt- und Sozialaspekte sowie Fragen der Unternehmensführung in die Investmententscheidung einzubeziehen, eigene Anlagengrundsätze offen zu kommunizieren und den Nachhaltigkeitsgedanken im Markt bei Emittenten und weiteren Anlegern zu verbreiten“.

Erfreulich und ja auch notwendig ist, dass es nicht bei Lippenbekenntnissen bleibt, sondern zu konkreten Verhaltensmustern kommt. So müssen bei den Kreditinstituten, die hier „mithalten“ wollen, die „ESG-Kriterien“ bei der Auswahl einzelner Wertpapiere beachtet werden. „ESG“ steht für: „Environmental“ (Umwelt), „Social“ und „Governance“. Damit sind z. B. Emittenten ausgeschlossen, die auch nur mittelbar Kinderarbeit oder die Abholzung von Tropenwald tolerieren.

Und ein weiteres Beispiel soll zeigen, dass „Nachhaltigkeit“ mehr als „Öko“ bedeutet: Führung und Wertschätzung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gehören ebenso dazu: Ein Unternehmen muss Raum und Möglichkeiten schaffen, dass sich die Mitarbeiter entwickeln können. Hierzu wiederum gehören klare Kommunikation und größtmögliche Transparenz bei Entscheidungen der Unternehmensführung.

Und natürlich auch ganz wichtig für jede Gesellschaft: Nachhaltigkeit schafft Arbeit: Bundesumweltminister Peter Altmaier erwartet bis zum Jahr 2025 allein eine Million neue „grüne“ Jobs. Und wenn da „social“ und „governance“ hinzukommen, haben wirklich alle was davon; und zwar „nachhaltig“!

Von einer solchen nachhaltigen Entwicklung, umfassend verstanden, werden, um es noch einmal zu betonen, alle profitieren, weshalb die Erkenntnis wichtig ist: Nachhaltigkeit ist viel mehr als „nur“ Öko!


© Dr. Walter Döring

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