Von einer nachhaltigen Unternehmensführung profitieren alle!


Von einer nachhaltigen Unternehmensführung profitieren alle!
Vor zwei Jahren haben die Vereinten Nationen im September 2015 ihre Agenda 2030 mit 17 Zielen für eine bessere Welt vorgestellt. Die UN-Vollversammlung erklärte, dass bis 2030 Hunger und extreme Armut auf der ganzen Welt beseitigt sein sollen. Diese Agenda ist einzigartig: Mithilfe der 17 Ziele und 169 Unterpunkte wollen die Staats- und Regierungschefs aus aller Welt die Zukunft unseres Planeten rundum nachhaltig verbessern. Der seinerzeitige UN-Generalsekretär Ban Ki-moon konstatierte, dass „niemand zurückgelassen“ werden dürfe und sagte weiter: „Aber der wahre Test kommt noch, nämlich die Umsetzung“.
Bundeskanzlerin Angela Merkel erklärte in ihrem Vorwort zur „Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie 2016“: „Mit dieser Agenda liegt ein klaren Bekenntnis zur gemeinsamen Verantwortung vor, rund um den Globus für gute Lebensperspektiven heutiger und künftiger Generationen zu sorgen. … Es geht um nicht weniger als um ein Leben in Würde, Gerechtigkeit und Frieden, um soziale Sicherung ebenso wie um wirtschaftliche Enfaltungsmöglichkeiten bei gleichzeitigem Schutz unserer natürlichen Lebensgrundlagen“.
An die Umsetzung der UN-Agenda und an die der Nachhaltigkeitsstrategie machen sich weit mehr deutsche Unternehmen als mancher erwartet haben dürfte; große und kleine gleichermaßen, bekannte und unbekannte.
Schauen wir uns einige Beispiele aus ganz unterschiedlichen Branchen an und beginnen mit dem Schokoladen-Produzenten aus dem baden-württembergischen Waldenbuch, der Alfred Ritter GmbH & Co KG: Wie ernst und wie konkret es Ritter Sport mit dem Thema Nachhaltigkeit meint, zeigt sich an dem mehr als 30-seitigen Fortschritts- und Nachhaltigkeitsbericht 2016. Einige „nachhaltige“ Stichworte daraus: In Nicaragua arbeitet Ritter mit mehr als 3 500 Kleinbauern zusammen, leistet damit einen Beitrag zur Förderung von nachhaltigem Kakaoanbau und trägt wesentlich zu einer spürbaren Verbesserung der Lebensgrundlage der dortigen Kleinbauern bei. Ziel: Bis spätestens 2020 will Ritter die gesamte Produktion auf 100% Kakao aus nachhaltigen Quellen umstellen. Aber nicht nur in Nicaragua, sondern auch bei uns im Land stärkt Ritter kleine Produzenten: Die Milch für die Ritter Sport Schokolade stammt zu 100% von mehr als 1 000 kleinen und familiär geführten Höfen mit durchschnittlich gerade einmal 30 Kühen im Stall. Klar, dass Ritter mit verschiedenen Maßnahmen auf dem Weg „zur CO2-neutralen Fabrik“ ist.
Ganz wichtig aber ist auch die Feststellung im Bericht der Bundesregierung zur „Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie“ 2016. Hier wird festgehalten, dass Nachhaltigkeit mehr bedeutet als „nur“ Klima und Umwelt. Zu „nachhaltigem Wirtschaften“ gehören u. a. auch unabdingbar „menschenwürdige Arbeit“, „Gesundheit“, die „Vermeidung unguter gesellschaftlicher Spaltung“ und „Bildung“.
Nicht nur bei Ritter gehören deshalb Gesunderhaltung, Weiterbildung, Vereinbarkeit von Familie und Beruf zum Standard, sondern auch bei dem weltbekannten Unternehmen aus Walldorf, der an der Börse notierten SAP SE mit mehr als 85 000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Hier wird unter „Nachhaltig Wirtschaften“ mit fünf Überschriften klargestellt, dass auch SAP unter „nachhaltig wirtschaften“ mehr versteht als lediglich Klima und Umwelt. Die Überschriften lauten: Bekenntnis zu den Menschenrechten, Richtlinien für Arbeitssicherheit und Gesundheit, Umweltpolitik, Verhaltenskodex für Lieferanten und Verhaltenskodex für Partner. SAP nimmt also nicht nur sich selbst mit einem umfassenden Nachhaltigkeitsbegriff in die Verantwortung, sondern auch die Zulieferer und Partner. Eine aus meiner Sicht erstaunliche und sehr bemerkenswerte Besonderheit im Bericht der SAP soll hier zitiert werden: „Im Rahmen unserer weltweiten CSR-Programme haben alle SAP-Mitarbeiter die Möglichkeit, bis zu acht Stunden ihrer Arbeitszeit für gemeinnützige Projekte und Veranstaltungen aufzuwenden. Für 2016 hatten wir es uns zum Ziel gesetzt, mit unseren CSR-Initiativen weltweit 1,5 Millionen Menschen zu erreichen. Dafür sollten unsere Mitarbeiter 250.000 ehrenamtliche Arbeitsstunden leisten – davon 40 % qualifizierte Tätigkeiten. Mit fast 339.000 ehrenamtlichen Arbeitsstunden (davon 57 % qualifizierte Tätigkeiten) und ungefähr 3,2 Millionen Menschen, die von unseren Freiwilligenprojekten profitierten, haben wir diese Ziele übertroffen“. Darüber hinaus gibt es bei SAP ein globales Netzwerk von mehr als 100 sogenannten „Sustainability Champions“. Die sind dazu berechtigt und aufgefordert, 10 % ihrer Arbeitszeit für die Förderung der Nachhaltigkeit im gesamten weltumspannenden Unternehmen aufzuwenden.
Erfreulicherweise wären noch viele weitere Unternehmen zu nennen, die sich „Nachhaltiges Wirtschaften“ auf die Fahnen geschrieben haben wie z. B. auch EDEKA, die mit WWF, dem World Wide Fund for Nature, eine enge Partnerschaft eingegangen ist.
Aber wir müssen nicht „in die Ferne schweifen“, denn auch in unserer Region haben sich zahlreiche Unternehmen auf „Nachhaltigkeit“ verpflichtet. Dazu zählen KLAFS, OPTIMA, Recaro, Schubert, Groninger, Elabo, Fertighaus Weiss, Bausch & Ströbel – und nicht zuletzt, sondern vor allem die BESH, die Bäuerliche Erzeugergemeinschaft Schwäbisch Hall. Ihre Selbstverpflichtung beinhaltet solidarisches Wirtschaften – „Transfer von Wertschöpfung an die Erzeuger“ - , Kulturarbeit auf dem Lande, Ökologie – „Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen und deren nachhaltige Bewirtschaftung“ – und Soziales: „Schutz vor weiterer Erosion der sozialen Strukturen in der Region, Stärkung der Einkommenssituation der regionalen Erzeuger“.
Angela Merkel brachte es auf den Punkt: „Nachhaltigkeit kann nur als Gemeinschaftswerk gelingen. Sie nützt jedem von uns. Und jeder kann etwas dazu beitragen“.
© Dr. Walter Döring

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